Kleines ABC der Empathie

Für das Thema Empathie ist es nie zu früh. Mit diesem Projekt möchte die Stiftung CFF die Jüngsten für Hindernisse und Stereotypen sensibilisieren, denen Menschen mit Behinderungen begegnen. Negative Vorstellungen sollen abgebaut und die Wahrnehmung durch andere positiv verändert werden.

Die Stiftung CFF

„Empathie – dieses Wort liegt mir besonders am Herzen“ sagt Artur Czepczynski, Unternehmer und Gründer der Stiftung CFF. „Genau dafür haben meine Frau und ich viele Jahre lang gekämpft, für Unvoreingenommenheit und Verständnis für unseren Sohn Erik.“ Mit der Gründung ihrer Stiftung ging für Justyna und Artur Czepczyński, Unternehmer und Eltern von Wiktor, Erik und Zosia, ein Traum in Erfüllung.

CFF hat ihren Sitz in Polen und besteht aus einem Team engagierter Menschen aus den Bereichen Schule, Therapie und Pädagogik. Die Ziele werden durch Öffentlichkeitsarbeit und Information, Bildung und Forschung, Vorträge, Workshops, Schulungen und Konferenzen sowie durch Bereitstellung von Hilfsmitteln und Lehrmaterialien für kulturelle Einrichtungen sowie Bildungs- und Erziehungseinrichtungen verwirklicht. 

Die Stiftung hat zwei Projekte für Kinder zwischen 5 und 10 Jahre entwickelt, „Kleines ABC der Empathie“ und „Kleines ABC rund ums Geld“. Beide Projekte basieren auf je einem Buch mit zwölf verschiedenen Geschichten. Kinder, unter ihnen die Hauptfiguren Sophie und Max, erleben verschiedene alltägliche Situationen, zu denen sie Fragen haben. Mit den Büchern und den Projekten bekommen die Kinder Antworten auf die Fragen, die sie bewegen. Zu beiden Projekten wurden Unterrichtsmaterialien für Lehrer, sowie Arbeitsmaterialien für Kinder entwickelt. Diese sollen eine Hilfe für die Unterrichtsgestaltung sein und können flexibel und individuell von den Pädagogen eingesetzt werden. 

Kleines ABC rund ums Geld

„Kleines ABC rund ums Geld“ ist ein Projekt zum Thema Geld und Wirtschaft. Studien belegen, dass je früher man mit den Kindern über diese wichtigen Themen spricht desto besser werden sie darauf sensibilisiert. Je früher Kinder den Wert des Geldes erfassen, um so früher erkennen sie Zusammenhänge und werden verstehen, dass Wohlstand keine Selbstverständlichkeit ist. 

Kleines ABC der Empathie

Auch für das Thema Empathie ist es nie zu früh, gerade heute, in einer Zeit, in der Inklusion mit großen Schritten in die Einrichtungen gekommen ist und zum Alltag werden soll. Der Bedarf an geeigneten Materialien für Lehrer und Kinder ist groß. Kindergarten und Schule sind oft die ersten Orte, an denen sich Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen begegnen. Deshalb ist es wichtig, darauf sensibilisiert zu sein, wie man sich mit Respekt begegnet. Jedes Kind hat ein Recht auf eine Kindheit und je früher wir die positive Einstellung der Jüngsten prägen und stärken umso grösser sind die Chancen die Welt zu einem besseren Ort werden zu lassen.

Im Juni 2022 durfte die Stiftung CFF auf der Didacta Messe in Köln die beiden Projekte einem breiten pädagogischen Publikum vorstellen und das Interesse zeigte uns, wie groß der Bedarf an solchen Materialien ist. Beide Projekte sind auf Deutsch übersetzt worden und können direkt eingesetzt werden. Außerdem suchen wir Einrichtungen in Deutschland, die interessiert sind im Rahmen einer Pilotstudie mit uns zusammen zu arbeiten. CFF stellt die Bücher und Arbeitsmaterialien zur Verfügung, die Einrichtungen arbeiteten in ihrem Alltag praktisch damit. Durch Feedback und regelmäßigen Austausch können die Projekte weiterentwickelt und an den Alltag angepasst werden.

Gemeinsam verschieden sein

Ein Spielplatz: Eine Frau mit Kind an der Hand nähert sich einer freien Schaukel. Der Junge hat eine sichtliche Behinderung. Er freut sich so sehr, für ihn gibt es nichts Schöneres als schaukeln. Seine Mama ist müde und die Tatsache, dass eine andere Mutter ihr Kind schnell von der Schaukel nebenan herunter nimmt, macht sie sehr traurig. Die beiden haben sich an solches Verhalten der Mitmenschen längst gewöhnt, trotzdem ist es nicht schön solche Reaktionen immer wieder zu erleben.

Umkleideraum in einer Schule: Erik hat seinen Turnbeutel vergessen. Das ist kein Zufall. Erik macht zwar gerne Sport, will sich aber vor seinen Mitschülern nicht umziehen. Die Kommentare der anderen auf das Aussehen seines Oberkörpers sind sehr gemein. Die vielen Operationen am Herzen haben viele Narben hinterlassen und diese sind der Grund für das Lästern. „Wirst du zuhause gefoltert?“ fragen die Jungen und lachen Erik aus. 

Schulkorridor: Auf einer Bank neben dem Klassenzimmer sitzen die Erstklässler und genießen ihr Frühstück. Die wohlverdiente Pause wird plötzlich durch das Weinen eines Jungen, der auf den Boden gefallen ist, unterbrochen. Sein Freund hat ihn absichtlich von der Bank gestoßen. Innerhalb von wenigen Sekunden springen die Kinder von der Bank auf und helfen dem Jungen aufzustehen. Bevor der Lehrer auf diese Situation reagieren konnte, sitzt Jonas getröstet wieder auf der Bank. 

Drei Geschichten aus dem Leben verschiedener Kinder. Alle drei sind wirklich passiert, aber nur eine hat ein Happy End. Die Geschichte vom Schulkorridor mit dem glücklichen Ende ereignete sich in einer Schule in Mikolow in Schlesien in Polen. Die Lehrerin, die uns darüber berichtete, war sich sicher, dass das liebevolle Verhalten der Kinder eine Folge des durchgeführten Projektes „Kleines ABC der Empathie“ war. In diesem Projekt lernen Kinder wie man Mitmenschen mit verschiedenen Beeinträchtigungen begegnet. Und ja, Empathie kann man lernen. 

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